Der PresseClub Regensburg hat Angelika Sauerer und Sabine Franzl mit den Eberhard-Woll-Preis geehrt. Die Redakteurin der Mittelbayerischen Zeitung und die Bildjournalistin haben in den vergangenen zehn Jahren in 125 Reportagen Menschen der Region porträtiert – vom Schiffskapitän auf der Donau bis zur Galloway-Züchterin aus Kolmberg, vom Seenotretter aus Regensburg bis zur Geigenbauerin aus Weiden. Die Serie mit dem Titel „Nahaufnamen“ war im Wochenendmagazin der Mittelbayerischen Zeitung erschienen.
Der frühere Präsident des Bayerischen Verfassungsgerichtshofes, Peter Küspert, würdigte als Laudator die Arbeit des Teams. Den Nahaufnahmen gelinge, was „man sich als Leser von Zeitungen außerhalb des reinen Nachrichtenteils vor allem wünscht: Behutsam an die Hand genommen und dorthin geführt (…) zu werden, wo man Neues und Anregendes und Bereicherndes entdecken kann“. Als wohltuend beschrieb er, dass bei der Auswahl der Porträtierten selbst bei bekannteren Namen nicht die Prominenz entscheidend gewesen sei, „sondern das Besondere und Interessante an der jeweiligen Persönlichkeit und dem was er oder sie macht und denkt“.
Der nach dem Gründer des Regensburger PresseClubs benannte Preis ist mit 1.500 Euro dotiert. Er wurde heuer nach längerer Corona-Pause zum zehnten Mal verliehen. Der Jury hatten zwölf Journalisten aus verschiedensten Medienhäusern der Region angehört.
Sorgfältiger, transparenter und faktentreuer Journalismus sei nicht nur unabdingbar für die Demokratie, sagte der PresseClub-Vorsitzende Manfred Sauerer. „Journalismus ist auch Anlass dafür, dass wir Interesse aneinander haben, dass wir Empathie füreinander entwickeln, dass wir unser Selbstbewusstsein stärken und uns nach der Lektüre ein Stück besser fühlen als vorher.“
Angelika Sauerer dankte den Menschen, die ihr und Sabine Franzl Einblick in ihr Leben gewährt hatten. „Jede und jeder Einzelne hat uns beeindruckt.“ Die Nahaufnahmen zeigten „durchweg Lebensgeschichten, die – zumindest in dem Moment, den wir miterlebt haben – trotz Widerständen und Brüchen am Ende positiv ausgehen“. Franzl ergänzte: „Ich habe es als Privileg empfunden, Monat für Monat in persönliche Berufs- und eigentlich immer auch Lebensgeschichten einzutauchen und daraus besonderes Wissen und Inspiration für mich zu gewinnen.“