Der Eberhard-Woll-Preise 2024 geht an Daniela Albrecht und Alexander Augustin
Der Eberhard-Woll-Preis 2024 des Regensburger Presseclubs geht an die beiden Journalisten Alexander Augustin und Daniela Albrecht. Das Autoren-Duo wurde am Freitagabend für den Text „Wir haben uns gefühlt wie Sklaven“ ausgezeichnet. Erschienen ist der Beitrag in den Zeitungen der Mediengruppe Bayern (Passauer Neue Presse, Donaukurier und Mittelbayerische Zeitung). Das Stück erzählt vom Schicksal tunesischer Pflegeauszubildender und ihren bitteren Erfahrungen mit ihrem Arbeitgeber aus dem Bayerischen Wald.
Alexander Augustin leitet die Redaktion des Bayerwald-Boten in Viechtach. Bei der Preisverleihung am Freitag in den Räumen des Kunst- und Gewerbevereins sagte er: „Wenn der Verdacht besteht, dass auf dem Rücken von Schwächeren Geschäfte gemacht werden, ist es unsere Pflicht als Lokaljournalisten, genau hinzuschauen.“ Preisträgerin Daniela Albrecht, Redakteurin beim Bayerwald-Boten, ergänzte: „Die gemeinsame Recherche mit meinem Kollegen Alexander Augustin war aufwändig und fordernd. Aber der Einsatz hat sich gelohnt.“
Die Laudatio auf die beiden Gewinner hielt Dr. Rudolf Neumaier, Geschäftsführer des Bayerischen Landesvereins für Heimatpflege. Der frühere SZ-Journalist betonte, dass es mehr Journalisten wie Augustin und Albrecht brauche. „Sie machen den Unterschied aus, den Unterschied zwischen dem, was uns allen sieben Tage 24 Stunden lang an Informationen oder Desinformationen um die Ohren weht auf der einen Seite, und relevantem Journalismus auf der anderen Seite.“ Manfred Sauerer, Vorsitzender des Regensburger Presseclubs, ergänzte: „In der demokratischen Gesellschaft, sofern sie eine bleiben will, sind alle aufgerufen, die Rolle des Journalismus zu erkennen und zu unterstützen.“
Der Woll-Preis ist mit 1500 Euro dotiert. Benannt ist er nach Eberhard Woll, dem Gründer des Regensburger Presseclubs. Er wird in diesem Jahr zum elften Mal verliehen. Er zeichnet herausragende journalistische Leistungen in Ostbayern aus. Neben Augustin und Albrecht wurden am Freitag auch Sebastian Böhm und Christian Gold (Oberpfalz Medien) ausgezeichnet. Das Duo hatte das Schicksal einer jüdischen Glasmacher-Dynastie in Weiden aufgearbeitet. Auf dem dritten Platz landete Simona Cukermann (Mediengruppe Attenkofer). Ihr Beitrag drehte sich um das Schicksal einer Freundesgruppe nach einem Unfall, bei dem zwei Teenager starben.
